Wie Citrullin die Gefäßgesundheit verbessert und die sportliche Leistung steigert
- Eigenschaften und Vorkommen in Lebensmitteln
- Bedarf und Funktionen im Körper
- Mangel erkennen und beheben
- Einsatz bei Erkrankungen und im Sport
- Einnahmeempfehlung
- Überdosierung, Wechselwirkungen und Hinweise
- Zusammenfassung
- Verzeichnis der Studien und Quellen
Die Aminosäure Citrullin ist wichtig für die Bildung des Botenstoffes Stickstoffmonoxid. Dieser ist an der Gefäßerweiterung beteiligt und verbessert die Durchblutung. Dadurch könnte Citrullin den Blutdruck senken und vor Arteriosklerose schützen. Von einer Ergänzung dürfte auch die sportliche Leistung profitieren. Lesen Sie hier, welche Anwendungsgebiete Citrullin noch hat und wie es in der Mikronährstoffmedizin eingesetzt werden kann.
Eigenschaften und Vorkommen in Lebensmitteln
Eigenschaften von Citrullin
Citrullin ist eine Aminosäure. Der menschliche Körper kann Citrullin selbst bilden und muss es nicht durch die Nahrung aufnehmen (nicht essenziell).
In unserem Körper kommt nur L-Citrullin vor. Eine andere spiegelbildliche Form (D-Citrullin) spielt für den Menschen keine Rolle. Daher ist immer L-Citrullin gemeint, wenn von Citrullin gesprochen wird.
Citrullin ist ein wichtiger Stoff im Stoffwechsel. Es wird zum Beispiel für die Bildung der Aminosäure Argininbenötigt. Aus Arginin wird wiederum der gefäßerweiternde Botenstoff Stickstoffmonoxid (NO) hergestellt. Damit hat Citrullin für die Durchblutung und die Organfunktion eine hohe Bedeutung.
In welchen Lebensmitteln kommt Citrullin vor?
Citrullin verdankt seinen Namen der Wassermelone (Citrullus lanatus). Eine reife Wassermelone enthält am meisten Citrullin. Citrullin kommt auch in anderen Melonen sowie Gurken, Kürbissen und Kartoffeln in hoher Konzentration vor.
Im Gegensatz zu anderen Aminosäuren ist Citrullin kein Baustein von Eiweißen. Deshalb kommt es typischerweise auch nicht in eiweißreichen Lebensmitteln vor.
Die 5 besten Citrullin-Lieferanten: | Milligramm (mg) pro 100 Kilokalorien (kcal) | Milligramm pro 100 Gramm (g) |
---|---|---|
Wassermelone | 570 bis 770 | 210 bis 285 |
Gurke | 160 bis 220 | 20 bis 30 |
Kürbis (Horngurke) | 30 bis 175 | 10 bis 50 |
Zucker- oder Honigmelone | 30 bis 160 | 20 bis 90 |
Zucchini (Gartenkürbis) | 20 bis 45 | 4 bis 9 |
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Bedarf und Funktionen im Körper
Wie hoch ist der tägliche Bedarf an Citrullin?
Der menschliche Körper ist in der Lage, Citrullin selbst zu bilden. Daher ist nicht bekannt, ob und wie viel Citrullin über die Nahrung aufgenommen werden muss. Bei bestimmten Erkrankungen ist die Produktion von Citrullin (oder Arginin) jedoch reduziert – zum Beispiel bei schweren Infektionen.
Aufnahme, Bildung und Umwandlung im Körper
Citrullin wird durch zahlreiche Transporter über die Darmwand aufgenommen. Es wird von den meisten Organen nicht verbraucht und mehr als 80 Prozent erreichen die Nieren. Dort wird Citrullin zu Arginin umgebaut. Viele Wirkungen von Citrullin erfolgen erst durch die Bildung von Arginin.
Aber: Citrullin kann leichter aufgenommen werden als Arginin. Es hat eine höhere Bioverfügbarkeit. Da die Organe Citrullin nicht verbrauchen, erhöht es den Arginin-Spiegel im höheren Maß als eine Arginin-Einnahme selbst: Ein bis zwei Stunden nach der Einnahme von Citrullin wird der höchste Arginin-Spiegel erreicht. Nach acht Stunden sinken die Konzentrationen von Citrullin und Arginin wieder auf die Ausgangswerte. Ab einer Dosis von 10 bis 15 Gramm ist der Körper gesättigt: Citrullin sammelt sich im Blutplasma an und der Arginin-Spiegel steigt nicht weiter.
Neben der Aufnahme über die Nahrung entsteht Citrullin im Körper selbst, zusammen mit Arginin, Ornithin und Asparagin. Diese vier Aminosäuren werden in einem Kreislauf ineinander umgewandelt. Die Eigenproduktion von Citrullin erfolgt in der Darmwand und ist bedeutender als die normale Aufnahme über Lebensmittel.
Funktionen von Citrullin im Körper
Citrullin ist der direkte Vorläufer von Arginin. Arginin ist wiederum der Grundbaustoff für den Botenstoff Stickstoffmonoxid. Dieser erweitert die Gefäße. Dadurch werden viele verschiedene Prozesse reguliert.
Blutgefäße: Stickstoffmonoxid sorgt für die Erweiterung der Gefäße und die Durchblutung. Dadurch kann es einen Einfluss auf den Blutdruck und das Herz-Kreislauf-System haben.
Potenz: Die Gefäßerweiterung durch Stickstoffmonoxid und eine gute Durchblutung sind wichtig für die männliche Potenz. Bei einer Erektion sorgt das einströmende Blut für die Härte des Schwellkörpers im Penis.
Muskeln: Citrullin ist wichtig für die Durchblutung der Muskeln. Dadurch kommt Sauerstoff in das Gewebe und es kann Energie produziert werden. Außerdem wird es über die Umwandlung in Arginin für den Eiweißstoffwechsel im Muskel genutzt.
Immunsystem: Citrullin reguliert die Immunfunktion. Über Stickstoffmonoxid regt es die Vermehrung der Immunzellen an und stärkt die Abwehrkräfte. Gleichzeitig dämpft es aber auch Entzündungen.
Lunge: Stickstoffmonoxid erweitert die Gefäße in der Lunge. Dadurch kommt mehr Sauerstoff ins Blut. Citrullin könnte zum Beispiel bei Asthmatikern die Lungenfunktion stärken.
Zuckerstoffwechsel: Citrullin verbessert möglicherweise die Blutzuckerkontrolle und das Ansprechen auf das Blutzuckerhormon Insulin. Außerdem legen Labor- und Tierversuche nahe, dass der Fettabbau durch Citrullin verbessert wird. Dadurch könnte Citrullin positive Auswirkungen auf den Zucker- und Fettstoffwechsel haben.
Entgiftung: Citrullin ist Teil des Harnstoffzyklus, welcher Ammoniak entgiftet. Ammoniak fällt beim Eiweißabbau an. Es muss entgiftet und anschließend ausgeschieden werden.
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Mangel erkennen und beheben
Mangelbeschwerden bei einer schlechten Citrullin-Versorgung
Da der Körper Citrullin selbst herstellen kann, sind Mangelerscheinungen schwer greifbar. Vermutlich macht sich eine Unterversorgung erst über einen Mangel des Botenstoffs Stickstoffmonoxid bemerkbar. EinStickstoffmonoxid-Mangel führt zu Durchblutungsstörungen und gilt als Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Er könnte auch zu einer gestörten Wundheilung und Immunfunktion führen.
Was erhöht das Risiko für einen Citrullin-Mangel?
Der Darm ist wesentlich an der Citrullin-Bildung beteiligt. Alle Darmschädigungen sind daher Risikofaktoren für einen Citrullin-Mangel. Das gilt zum Beispiel für ein Kurzdarmsyndrom, Darm-Transplantationen oder Durchblutungsstörungen des Darms.
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes liegt ein gestörter Stickstoffmonoxid-Stoffwechsel vor, weshalb der Citrullin-Bedarf erhöht sein dürfte. Dasselbe gilt für kritisch Kranke und bei schwerenInfektionen.
Citrullin: Laborwerte verstehen
Citrullin kann im Blutserum bestimmt werden. Das Blutserum ist die Flüssigkeit des Blutes ohne Blutzellen. Der normale Citrullin-Spiegel für Erwachsene liegt wahrscheinlich zwischen 22,4 und 60 Mikromol pro Liter. In der Praxis werden die Citrullin-Werte im Blut jedoch nur selten erhoben, da der Körper es selbst herstellen kann und ein Mangel schwer zu bestimmen ist.
Citrullin im Blutserum in Mikromol pro Liter (μmol/l) | |
---|---|
Mangel | unter 22,4 |
Normalwerte | 22,4 bis 60 |
Expertenwissen
Häufig werden die cyclische Citrullin-Peptid Antikörper (Anti-CCP) bestimmt. Diese Werte haben nichts mit dem freien Citrullin zu tun. Im Körper werden Eiweiße manchmal verändert („citrulliniert“). Das Immunsystem bildet unter bestimmten Umständen Antikörper gegen diese veränderten Eiweiße. Diese Antikörper (Anti-CCP) sind ein Marker für Rheuma.
Achtung: Citrullin kann auch im Urin gemessen werden. Diese Werte geben jedoch keinen direkten Aufschluss über die Citrullin-Versorgung und sollten nicht zu hoch ansteigen. Sie sind ein Marker für durch Stickstoffmonoxid ausgelösten Stress (nitrosativer Stress). Normalwerte liegen unter 2,9 Milligramm pro Gramm Kreatinin.
Citrullin-Mangel beheben
Da Citrullin vom Körper selbst gebildet wird, richtet sich die Dosierung in der Mikronährstoffmedizin hauptsächlich nach dem Einsatzgebiet.
Grundsätzlich lassen sich die Werte durch eine Ergänzung von 3.000 Milligramm Citrullin pro Tag wirksam anheben.
Bei älteren Personen wirkt Citrullin jedoch nicht immer: Die Arginin- und Stickstoffmonoxid-Werte waren in einer Studie nach der Ergänzung immer noch niedriger als bei jungen Personen. Auch die Durchblutung wurde nicht verbessert. Möglicherweise können sie aus Citrullin schlechter Arginin und Stickstoffmonoxid herstellen. Hinzu kommt, dass die Blutgefäße im Alter weniger elastisch sind.Daher ist bei Älteren vermutlich eine längere Einnahme von Citrullin erforderlich, um die Werte zu erhöhen und eine Wirkung zu erzielen. Eine Therapie über acht Wochen wird empfohlen.
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Einsatz bei Erkrankungen und im Sport
Citrullin gegen Gefäßverkalkung
Forscher vermuten, dass Citrullin Risikofaktoren für eine Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) verbessert: Zum einen fördert es die Durchblutung, zum anderen könnte Citrullin die Fettwerte verbessern. Auch eine Wirkung gegen Entzündungen wird vermutet.
In zwei Vorstudien verbesserte Citrullin die Gefäßfunktion bei Arteriosklerose oder Durchblutungsstörungen des Herzens. Auch der oxidative Stress sank. Oxidativer Stress wird mit Gefäßschäden in Verbindung gebracht. In einer kleinen Studie senkte ein Extrakt aus Wassermelone darüber hinaus das Gesamtcholesterin und LDL-Cholesterin bei Personen mit einer Fettstoffwechselstörung. Der Effekt zeigte sich allerdings nur bei Personen mit einer speziellen genetischen Veranlagung.
Insgesamt liegen bisher nur wenige Daten zur Wirkung von Citrullin bei Arteriosklerose vor. Sicher ist aber, dass bei Arteriosklerose der Arginin- und Stickstoffmonoxid-Stoffwechsel gestört ist. Mikronährstoff-Experten empfehlen deshalb versuchsweise 2.500 bis 6.000 Milligramm Citrullin pro Tag.
Die Therapie sollte vom Arzt oder Mikronährstoff-Experten begleitet werden. Er sollte zum Beispiel den Arginin-Abkömmling „asymmetrisches Dimethylarginin“ (ADMA) und den oxidativen Stress im Auge behalten. Bei Gefäßerkrankungen wurden hohe ADMA-Konzentrationen gemessen. ADMA bremst die Nutzung von Citrullin, Arginin und Stickstoffmonoxid. Dadurch können hohe Spiegel an Arginin und Citrullin vorliegen. Geringe ADMA-Werte und wenig oxidativer Stress sind daher für gesunde Gefäße ebenfalls sehr wichtig. Mikronährstoff-Experten empfehlen daher auch die Ergänzung von Antioxidantien wie Vitamin C.
Expertenwissen
Man weiß heute, dass die Gefäßfunktion über viele Faktoren reguliert wird. Es reicht nicht, nur einen Faktor zu beeinflussen:
- Stickstoffmonoxid wird mitunter durch starken oxidativen Stress abgefangen. Darüber hinaus löste Citrullin im Tierversuch durch hohe StickstoffmonoxidSpiegel selbst auch nitrosativen Stressaus. Es sollten daher begleitend Antioxidantien gegeben werden.
- Enzyme zur StickstoffmonoxidBildung können durch ADMA gehemmt werden. Eine Erhöhung der Argininwerte über eine Citrullin-Einnahme verringert die Hemmung, hebt sie aber nicht auf.
- Eine Insulinresistenz beeinträchtig die Gefäßfunktion. Auch wird bei Diabetes Arginin häufig abgebaut, bevor daraus Stickstoffmonoxid hergestellt werden kann. Deshalb muss vorrangig ein bestehender Diabetesbehandelt werden.
Citrullin könnte den Blutdruck senken
Der Botenstoff Stickstoffmonoxid ist wichtig für die Gefäßerweiterung. Bei Bluthochdruckzeigt sich oft eine geringe Verfügbarkeit an Stickstoffmonoxid sowie stark erniedrigte Arginin-Spiegel. Niedrige Arginin-Spiegel werden als Hinweis gewertet, dass zu viel Arginin verbraucht und nicht ausreichend regeneriert wird. Der Arginin-Spiegel kann durch eine Citrullin-Einnahme erhöht werden.
In zwei Übersichtsarbeiten ermittelten Wissenschaftler eine Verbesserung des Blutdrucks durch Citrullin: In beiden Arbeiten sank der systolische sowie der diastolische Blutdruck. Fallende diastolische Werte sind wahrscheinlich ab einer Dosierung von 6.000 Milligramm Citrullin zu erwarten. Forscher einer weiteren Übersichtsstudie stellten jedoch keine Blutdruckveränderungen durch Citrullin fest.
Bisher ist die Datenlage noch nicht klar. Möglicherweise kann der Blutdruck durch eine Citrullin-Einnahme verringert werden. Offensichtlich ist es wichtig, auf die Dosierung zu achten. Darüber hinaus wird die Gefäßfunktion von vielen weiteren Faktoren beeinflusst.
Zur Senkung des Blutdrucks empfehlen Mikronährstoff-Experten 6.000 bis 10.000 Milligramm Citrullin pro Tag.
Sport: Muskeldurchblutung mit Citrullin steigern
Forscher vermuten einen positiven Effekt von Citrullin auf das körperliche Training: Stickstoffmonoxid regt die Muskeldurchblutung an. Dies könnte zum Beispiel im Ausdauersporteinen positiven Effekt haben.
Citrullin fördert möglicherweise auch die Erholung der Muskeln, indem es den Ammoniak-Abbau unterstützt. Ammoniak entsteht bei der Muskelarbeit und macht müde. Es gibt außerdem Hinweise, dass Citrullin den Energiestoffwechsel und die Zellatmung der Muskeln erhöht. Dadurch könnte sich die Sauerstoffverwertung beim Sport verbessern. Außerdem könnte der Muskelaufbau verstärkt werden.
Eine Übersichtsarbeit liefert Hinweise, dass Citrullin vor allem bei untrainierten Personen die Trainingsleistung verbessern kann: Bei Älteren sank der Puls und der Sauerstoffverbrauch. In einer anderen Übersichtsarbeit zeigte Citrullin bei hochtrainierten Athleten dagegen nur einen kleinen Nutzen auf Kraft und Leistungsfähigkeit. Dies könnte jedoch im Wettkampf entscheidend sein.
Darüber hinaus linderte eine einwöchige Citrullin-Einnahme in einer kleinen hochwertigen Studie die Muskelermüdung. Eine einmalige Einnahme zeigte dagegen keinen Effekt. Zum Teil wurde dann sogar ein stärkerer Muskelkater gemessen.
Zu Unterstützung der sportlichen Leistungsfähigkeit können 2.400 bis 8.000 Milligramm Citrullin pro Tag über mindestens eine Woche hilfreich sein.
Kann Citrullin bei Potenzproblemen helfen?
Die Ursache von Impotenz kann eine Gefäßfunktionsstörung sein, zum Beispiel wegen einer geringen Stickstoffmonoxid-Bildung. Eine Beobachtungsstudie zeigt, dass bei Erektionsstörungengeringe Arginin- sowie Citrullin-Spiegel vorkommen können. Arginin wird daher schon länger als natürliches Potenzmittel eingesetzt. Auch die Ergänzung von Citrullin könnte die Durchblutung verbessern und die Potenz steigern.
In einer kleinen Vorstudie konnte Männern mit 1.500 Milligramm Citrullin täglich über einen Monat geholfen werden. Kombinationspräparate mit Citrullin und beispielsweise Arginin, Pinienrinden-Extraktoder Ingwer verbesserten ebenfalls die Erektionsstörung. In einer hochwertigen Studie wurde sogar die normale Potenz wiederhergestellt.
Insgesamt gibt es aber nur wenige Studien zu Citrullin allein bei Potenzproblemen. Häufig wird es erfolgreich in Kombination mit anderen Wirkstoffen eingesetzt. Hochwertige Studien müssen folgen. Da die Verträglichkeit sehr gut ist, empfehlen Mikronährstoff-Experten 1.000 bis 3.000 Milligramm Citrullin täglich über mindestens einen Monat gegen Erektionsstörungen.
Info
Auch Frauen mit sexueller Unlust(Libidostörung) fand man eine Wirkung: In einer Vorstudie verbesserte sich die sexuelle Funktion durch ein Präparat mit Citrullin, Arginin und Pinienrinden-Extrakt in Kombination mit einem Lebensstilprogramm.
Dosierungen auf einen Blick
Empfehlungen für Citrullin am Tag in Milligramm (mg) | |
---|---|
Arteriosklerose | 2.500 bis 6.000 |
Bluthochdruck | 6.000 bis 10.000 |
Sport | 2.400 bis 8.000 |
Potenzprobleme | 1.000 bis 3.000 |
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Einnahmeempfehlung
Wann und wie können Sie Citrullin einnehmen?
Für den gezielten Einsatz bei Krankheiten und im Sport empfehlen Mikronährstoff-Experten eine Einnahme von Citrullin über Präparate. Citrullin-Präparate sind meist als Pulver und Kapseln erhältlich. Über die Nahrung ist es sehr schwer, die erforderliche Dosis zu erreichen. Man müsste etwa 1 bis 1,5 Kilogramm Wassermelone pro Tag essen, um die wirksame Dosis von 3.000 Milligramm Citrullin aufzunehmen. Wassermelone ist das citrullinreichste Lebensmittel.
Citrullin muss nicht zu einer Mahlzeit ergänzt werden. Möchten Sie Citrullin zur Steigerung der sportlichen Leistung nutzen, setzen Sie die Einnahme etwa eine Stunde vor dem Training an.
Langfristig (mehrere Monate) sollte Citrullin nur unter Absprache mit einem Mikronährstoff-Experten eingenommen werden. Citrullin könnte sogenannten nitrosativen Stress erhöhen. Dieser entsteht durch zu hohe Spiegel an Stickstoffmonoxid. Daher wird bei längerer Einnahme empfohlen, Citrullin mit Antioxidantien zu kombinieren. Sie können den Stress hemmen
Was zeichnet gute Citrullin-Präparate aus?
Forscher vermuten, dass Citrullin besser geeignet ist als Arginin, um den Arginin-Spiegel zu erhöhen. Citrullin wird besser aufgenommen als Arginin und weniger durch die Organe verbraucht. Arginin wirkt jedoch schneller. Daher kann es ratsam sein, Arginin und Citrullin zu kombinieren: 1 Gramm Citrullin zusammen mit 1 Gramm Arginin sind erfolgreicher zur Steigerung der Arginin-Werte als 2 Gramm Citrullin oder Arginin allein. Ein gutes Kombinationspräparat sollte ein Verhältnis 1:1 von Arginin zu Citrullin enthalten.
Citrullin kann als „reines“ Citrullin eingenommen werden oder in Form von Citrullin-Malat. Malate sind Ester und Salze der Apfelsäure, die mit Citrullin verbunden vorliegen. Die Forschungslage zu Citrullin-Malat ist aber noch nicht so sicher wie zu Citrullin. Für 1.000 Milligramm Citrullin werden etwa 1.760 Milligramm Citrullin-Malat benötigt.
Außerdem sollte generell auf die Wahl von hochwertigen Präparatengeachtet werden. Diese enthalten keine Verunreinigungen oder Stoffe, die Allergien oder Unverträglichkeiten auslösen. Darüber hinaus sollten sie keine überflüssigen Zusatzstoffe wie Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe sowie Süßungsmittel enthalten.
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Überdosierung, Wechselwirkungen und Hinweise
Ist eine Überdosierung mit Citrullin möglich?
In Tierstudien wurden trotz hoher Dosen an Citrullin keine Anzeichen einer Überdosierung festgestellt. Auch Studien an gesunden Menschen zeigen keine schädlichen Wirkungen von Citrullin. Insgesamt gilt bei Erwachsenen eine Einnahme von 20.000 Milligramm pro Tag als sicher. Therapeutisch sinnvoll sind 3.000 bis maximal 10.000 Milligramm, da der Körper nur eine gewisse Menge nutzen kann.
Darüber hinaus sind keine Nebenwirkungen durch Citrullin bekannt. Das unterscheidet sich stark von Arginin. Die Aufnahme von Arginin im Darm ist begrenzt, weshalb es bei einer höheren Dosis ab 10.000 Milligramm in den Dickdarm gelangt und Durchfall verursachen kann.
Die Sicherheit einer langfristigen Citrullin-Ergänzung erfordert jedoch noch weitere Untersuchungen. Daher wird bei einer Einnahme über vier Wochen eine Kontrolle durch einen Mikronährstoff-Experten angeraten. Er kann zum Beispiel Marker für oxidativen und nitrosativen Stress bestimmen (wie Nitrotyrosin und Methylmalonsäure).
Wechselwirkungen mit Medikamenten, die Stickstoffmonoxid steigern
Sprechen Sie die Einnahme von Citrullin mit Ihrem Arzt ab, wenn Sie Medikamente einnehmen, die den gefäßerweiternden Botenstoff Stickstoffmonoxid freisetzen. Die Wirkung kann durch Citrullin verstärkt werden, wodurch die Dosis angepasst werden muss. Dazu gehören Medikamente gegen Herzerkrankungen wie Nitrate (Mono Mack®, Ismo®), Molsidomin (Corvaton®, Molsibeta®) und Nitroprussid (Nipruss®).
Das Potenzmittel Sildenafil (Viagra®) sollte ebenfalls nicht zusammen mit Citrullin eingenommen werden.
Citrullin nicht ohne Rücksprache mit Blutdrucksenkern kombinieren
Sprechen Sie eine Citrullin-Einnahme zusammen mit blutdrucksenkenden Medikamenten mit Ihrem Arzt ab. Citrullin könnte die Wirkung verstärken, wodurch der Blutdruck zu stark abfällt. Zu Medikamenten gegen Bluthochdruck gehören beispielsweise Furosemid (Lasix®), Captopril (Cor tensobon®) und viele andere.
Einnahmehinweise bei Diabetes und Bauchspeicheldrüsenentzündung
Citrullin und Arginin wirken günstig auf den Zuckerstoffwechsel. Deshalb könnte der Blutzuckerspiegel sinken. Eine engmaschige Blutzuckerkontrolle ist wichtig.
Darüber hinaus kann bei Diabetes der Stickstoffmonoxid-Stoffwechsel entgleist sein. Zu viel Stickstoffmonoxid schädigte im Tierversuch die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse. Eine dauerhafte Einnahme von Citrullin könnte die Insulinresistenz verstärken.
Zurzeit ist nicht klar, ob Stickstoffmonoxid positiv oder negativ auf Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse wie Diabetes oder eine Entzündung (Pankreatitis) wirkt. Citrullin sollte bei den Erkrankungen nur unter ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden.
Citrullin: zu beachten bei Nervenerkrankungen wie Retinopathie und Alzheimer
Bei einigen Nervenerkrankungen kann die Produktion von Stickstoffmonoxid entgleist sein. Dann treten oxidativer und nitrosativer Stress auf, der möglicherweise zum Fortschreiten beiträgt.
Es ist unklar, ob die Einnahme von Citrullin dies verschlimmert. Es sollte bei Nervenerkrankungen wie Demenz (Alzheimer) und Netzhauterkrankungen (Retinopathie) vorsorglich nicht oder nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.
Einnahmehinweise bei Nierenschwäche und Lebererkrankungen
Aminosäuren wie Citrullin werden über die Nieren verstoffwechselt. Bei einer Nierenschwäche können sie nicht ausreichend verarbeitet werden. Außerdem zeigen Analysen, dass die Arginin-Spiegel im Blut bei einer beeinträchtigten Nierenfunktion abnehmen, während die Citrullin-Spiegel ansteigen. Daher muss eine Citrullin-Ergänzung bei Nierenschwäche mit dem Arzt abgesprochen werden. Der Arzt sollte die Menge an Aminosäuren festlegen, die verzehrt werden können.
Auch bei Lebererkrankungen sollte vor der Anwendung von Citrullin ein Arzt gefragt werden.
Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit dem Arzt sprechen
Patienten mit schwerer Arteriosklerose, einem Herzinfarkt und Herzrhythmusstörungen sollten nur unter ärztlicher Kontrolle Citrullin einnehmen. Bei Gesunden veränderte eine Ergänzung ein Maß für den Herzrhythmus (QT-Intervalle). Daher könnte Citrullin auch mit Risiken für das Herz-Kreislauf-System verbunden sein. Um die Zusammenhänge zu erforschen, sind weitere Studien notwendig.
Citrullin: nicht geeignet in Schwangerschaft und Stillzeit
Es fehlen bisher zuverlässige Daten zur Sicherheit von Citrullin in der Schwangerschaft und Stillzeit. Daher sollte Citrullin vorsorglich nicht eingenommen werden.
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Zusammenfassung
Citrullin ist eine Aminosäure, die der Körper selbst herstellen kann (nicht essenziell). Sie ist hauptsächlich in Wassermelone, Gurke und Kürbis enthalten. Bei bestimmten Erkrankungen kann eine Einnahme sinnvoll sein. Citrullin unterstützt über die Umwandlung in Arginin die Bildung des Botenstoffes Stickstoffmonoxid (NO).
Stickstoffmonoxid ist wiederum an der Erweiterung der Gefäße beteiligt und sorgt so für eine verbesserte Durchblutung. Möglicherweise wird durch diesen Effekt der Blutdruck gesenkt. Auch vor Arteriosklerose (Gefäßverkalkungen) könnte Citrullin schützen, indem es die Gefäßfunktion verbessert. Zusätzlich wird diskutiert, ob Citrullin erhöhte Cholesterinwerte im Blut senken kann. Sie sind ein Risikofaktor für Arteriosklerose und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Darüber hinaus ist Citrullin im Sport bekannt: Es wird zur Steigerung der sportlichen Leistung eingesetzt. Es kann wahrscheinlich die Muskeldurchblutung und den Energiestoffwechsel verbessern. Erste Studien zeigen auch, dass Citrullin bei Potenzproblemen hilfreich sein könnte. Auch hier sorgt es für eine gesunde Gefäßfunktion und verbessert die Durchblutung.
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Verzeichnis der Studien und Quellen
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